Lohnt sich eine Tier-Versicherung?
Aufgerissene Pfote, lästige Flöhe, Zahnprobleme oder Schlimmeres: Wenn das Haustier krank ist, kann das für Herrchen und Frauchen teuer werden. Es geht um bis zu 22 Prozent. Viele Besitzer fragen sich: Lohnt sich eine Tierkrankenversicherung noch oder zahle ich am Ende nur drauf?
Höhere Kosten für Tierfreunde
Die erste Preiserhöhung: Die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) wurde im November 2022 (nach langer Zeit) angepasst, was schon damals zu einem heftigen Anstieg der Behandlungskosten geführt hat. Impfungen etwa kosten fast doppelt, allgemeine Untersuchen fast dreimal so viel. Dazu kommt: Innovative Behandlungsmethoden ermöglichen bessere Versorgung, sind aber mit höheren Kosten verbunden.
Die zweite Preiserhöhung jetzt zum Jahreswechsel: Tierärzte geben wieder ihre höheren Kosten (Mieten, Medikamente etc.) an die Tierbesitzer weiter.
Diese Kostenfallen müssen Tierbesitzer kennen
- Tierversicherungen lohnen sich nur selten, denn versichert werden grundsätzlich nur gesunde Tiere. Bei Vorerkrankungen steigen die Beiträge. Bei älteren Tieren oder bei Vorerkrankungen wird mitunter ein tierärztliches Gutachten über den Gesundheitszustand gefordert. Und für Hunde, die älter als sieben Jahre sind, gibt es kaum noch Angebote.
- Es kann sinnvoll sein, eine OP-Kostenversicherung abzuschließen. Sie springt zwar nur bei Operationen ein, ist dafür aber auch deutlich günstiger: ab 6 Euro/Monat (z. B. bei Katzen mit Selbstbehalt von 250 Euro).
- Vorsicht, Kostenfalle: Bei Nachteinsätzen oder am Wochenende dürfen Tierärzte Zuschläge bis zum dreifachen Satz nehmen.
Lohnt sich eine Krankenversicherung für Tiere jetzt noch?
Eine Krankenvollversicherung für Tiere ist weiterhin nur bedingt zu empfehlen, sagt Versicherungsexperte Philipp Wolf von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Seine Faustregel: „Je älter das Tier bei Vertragsabschluss ist, desto höher wird der Beitrag.“
Auch für akute Fälle taugt eine Neuversicherung wenig: „Bei Krankheiten gilt eine Wartezeit von meist drei Monaten ab Vertragsbeginn. Wenn schon sehr früh nach dem Antrag eine Krankheit eintritt, werden die Kosten also nicht übernommen“, so Wolf.
Gut zu wissen: Diese Wartezeit entfällt bei Unfällen. Hier besteht der Versicherungsschutz sofort.
Fallstricke der Versicherungen
Der Experte nennt einen weiteren Haken der Policen: Übernommen werden oft nur medizinisch notwendige Behandlungen.
Wolf warnt: „Der OP-Schutz gilt nicht für jede Operation. Oft werden die Kosten bei sogenannten wesensbedingten Erkrankungen nicht übernommen.“ Wolfs Rat: „Prüfen Sie jede 0P-Versicherung ganz genau. Und lesen Sie besonders im Kleingedruckten, was alles NICHT versichert ist.“
Denkanstoß von uns:
Das Problem ist aber auch, dass das an die Versicherung gezahlte Geld in jedem Fall weg ist. Also auch dann, wenn man diese gar nicht nutzt.
Bei gesunden (jungen) Hunden ist eigentlich nicht zu erwarten, dass neben Impfungen irgendwelche großen OPs zu erwarten sind. Natürlich will ich hier Qualzuchten wie beispielsweise Französische Bulldogge usw. ausdrücklich herausnehmen!! Ich rede hier von (unseren) Schäferhunden und (unseren) Bolonka Zwetnas.
Erst wenn ein Hund deutlich älter wird (man spricht ab 6 Jahren schon vom Senior, denken tue ich aber eher ab 8 Jahre aufwärts) kann man ggf. notwendige Eingriffe erwarten. So hatte unsere Bolonka-Zwetna Hündin Sunny ebenso wie unsere Schäferhündin Becky jeweils einen Tumor an der Milchleiste. In beiden Fällen konnte dies von unserer Tierärztin für ca. 200-250 Euro (genau habe ich die Kosten nicht mehr im Kopf, aber es war deutlich unter 500 Euro) entfernt werden. Weiter muss man auch sehen, dass wenn der Hund erst einmal 10 Jahre oder mehr auf dem Buckel hat, viele Tierärzte von einer OP absehen, da die Wahrscheinlichkeit, dass das Tier dies nicht überlebt, überwiegt.
Wir hatten allerdings bei einem unserer Schäferhundwürfe auch einen Unfall, bei dem bei einem ca. 10wöchigem Rüden ein Bein gebrochen wurde. Das war allerdings teurer, da dies in einer Tierklinik in Ordnung gebracht werden musste (der Bruch wurde mit Schienen und Schrauben fixiert). Die Kosten beliefen sich auf rund 1500 Euro.
Man sieht an den Zahlen, dass die OPs finanziell noch überschaubar sind.
Daher würde ich mal den Vorschlag in den Raum werfen, einen Betrag auf ein eigenes Extra-Konto zu legen bzw. dorthin was anzusparen.
Selbst wenn der Hund sein Leben lang hoffnungsvollerweise das angesparte Geld niemals braucht, so kann man den Betrag immer noch gut gebrauchen, wenn der Liebling uns einmal über die Regenbogenbrücke verlässt. Sollte dies durch einen Arzt in den eigenen vier Wänden erfolgen, muss man mit Kosten von ca. 250 Euro rechnen. Möchte man dann noch eine Einäscherung haben, so liegt man bei rund 450 Euro zuzüglich Urne. Ich denke, diese Kosten würden kaum von der Versicherung bezahlt werden.